Die vorliegende Handschrift ist ein Kompendium verschiedener astronomischer Traktate, Tabellen und Abbildungen, Werk eines unbekannten Autors des 14. Jahrhunderts. Vermutlich wurde die Handschrift mit den astronomischen Texten, die heute in der Staatsbibliothek zu Berlin verwahrt wird, in Frankreich gefertigt. Die wunderschönen Illustrationen – insgesamt 43 kolorierte Zeichnungen - mit Sternbildern und anderen astronomischen Phänomenen zeugen von großartiger Kunstfertigkeit. So bieten die astronomischen Texte einen herrlichen Einblick in diese Wissenschaft, die seit der Antike immer wieder Wissenschaftler und auch Laien begeistert!
43 Zeichnungen von Planeten, Sternen und Sternbildern illustrieren die Handschrift. Die herrlichen, bunt kolorierten Federzeichnungen präsentieren Sternbilder und Symbole, mythische Figuren, aber auch Darstellungen, die der Zeit entsprungen sind. Geheimnisvolle Tabellen und Diagramme runden die Handschrift ab, etwa zu den zwölf Tierkreiszeichen und den ihnen zugeordneten Kräften. Der Text selbst ist ein astronomisches Traktat, das als Kompendium verschiedene astronomische Texte vereint. Sternbilderbeschreibungen der ptolemäischen Himmelsbilder und eine Beschreibung der Himmels- und Wettererscheinungen im Verlauf der zwölf Monate eines Jahres sind ebenso enthalten wie ein Astrolabium.
Die astronomischen Texte in der Staatsbibliothek in Berlin sind wie fast alle astronomischen Traktate der Zeit beeinflusst von der Aratea. Dieses Traktat zu den Himmelserscheinungen basiert auf der antiken Schrift Phainomena des Aratos von Soloi, die unter anderem von Cicero und Germanicus ins Lateinische übersetzt worden war. Berühmt ist unter anderem die Handschrift der Leidener Aratea, einem Codex aus dem frühen 9. Jahrhundert, in dem – wie in der vorliegenden Handschrift - ebenfalls solche Sternbilder in wunderschönen Miniaturen präsentiert werden.